8.9.2021 - Vanessa Roth

Wie Heiner Schomburg Bestattungen individualisiert

Finanzierung
Heiner Schomburg und sein Team
Heiner Schomburg und sein Team aus dem trauerraum Bremen © Kerstin Rolfes

Schon seit 2010 werden Bestattungen im trauerraum Bremen individuell und ganz persönlich gestaltet. Wir haben uns mit Heiner Schomburg unterhalten und ihn gefragt, was sein Konzept so anders macht und wie er mithilfe des Starthauses neue Marktsegmente für sich identifizieren konnte.

Wenn man Heiner Schomburg von seiner Arbeit sprechen hört, würde man zunächst nicht vermuten, dass er Bestatter ist. Denn oftmals wird ein tradiertes Bild damit verbunden. Daher hält er auch nicht viel von der „Bestatter-Uniform“ – also dem klassischen schwarzen Anzug. Vielmehr setzt er auf eine angemessene, schlichte Kleidung – immer passend zur individuell gestalteten Trauerfeier.

Doch was kann ein Bestatter so anders machen als die anderen? Das erzählt Schomburg begeistert: „Wir setzen auf individuelle, sehr persönliche Trauerfeiern. Anders als bei anderen Bestattern ist, dass Angehörige den gesamten Prozess begleiten können. Oftmals ist es so, dass der Bestatter einem die gesamte Arbeit abnimmt, es werden die notwendigen Gespräche geführt, aber was genau mit dem bzw. der Verstorbenen passiert, wissen viele gar nicht.“

Heiner Schomburg und sein Team setzen da neu an und begleiten entlang des Trauerprozesses. “Das beginnt schon bei der Abholung“, sagt Schomburg, „wir holen die Verstorbenen nicht wie üblich mit einem Leichensack ab, sondern mit einem Sarg. Dabei erfolgt die Versorgung, also beispielsweise das Waschen und Kleiden, bereits Vorort.“ Angehörige seien so involviert, sie können bis zum letzten Moment an der Seite des Verstorbenen sein. „Es ist vielmehr als nur die Bestattung, wir leisten Trauerarbeit und ermöglichen es, die Trauernden auf ihrem Weg zu begleiten“.

Eine Trauerfeier
Bestattungen und Trauerarbeit ganz individuell und persönlich © Heiner Schomburg, trauerraum Bremen

Schon 2010 war Heiner Schomburg mit dem Starthaus (damals noch BEGIN beim RKW Bremen) im Kontakt und wurde dort bei seiner Geschäftsidee und der Umsetzung beraten. 2019 wendete er sich wieder ans Starthaus, denn er nahm Veränderungen am Markt wahr und wollte sein Geschäft weiterentwickeln. Schnell war klar: Hier passt die Allgemeine Beratungsförderung, welche das Starthaus anbietet. Dahinter verbirgt sich eine Zuschussförderung von Beratungsleistungen durch Unternehmensberatungen für kleine und mittelständische Unternehmen im Land Bremen.

Im Rahmen der allgemeinen Beratungshilfe können Fragen aus den Bereichen Wirtschaft, Organisation oder Technik geklärt werden. Gemeinsam mit dem Berater werden umfassende Analysen, wie zum Beispiel die IST- und SOLL-Analyse, gemacht. Ergebnisse können vielfältig sein, wie beispielsweise der Aufbau eines Managementsystems, die Unternehmenserweiterung, eine Restrukturierung, die Erschließung neuer Marktsegmente und vieles mehr.

Gemeinsam mit einem Unternehmensberater erarbeite Schomburg ein zukunftsweisendes Konzept. Hierfür wurde zunächst eine IST-Analyse durchgeführt: Wo steht der trauerraum aktuell? Wie sieht der Markt aus? Welche Veränderungen werden dort wahrgenommen? Mit dieser Bestandaufnahme konnte die SOLL-Analyse angegangen werden und der Blick auf zukunftsweisende oder bisher wenig besetzte Themen gesetzt werden. „Mit der Beratung konnten wir unser Geschäft neu ausrichten, den Feinschliff vornehmen und sind für Zukunftsthemen gewappnet“, so Schomburg abschließend.

Ein Aspekt ist die ökologische, nachhaltige Bestattung. Nachhaltigkeit bei Bestattungen? Genau, doch was heißt das eigentlich? Im Beruf des Bestatters setzt man sich eng mit der Materie Körper auseinander. So sind verschiedene Faktoren beim Eintreten des Todes relevant, die auf dem ersten Blick nicht wichtig erscheinen. So geben Amalgam-Füllungen bei der Verwesung Quecksilber an die Umwelt ab. Keramik- oder Metallurnen sind nach 20 Jahren nicht verrottet. All diese Aspekte müssen durchdacht werden. „Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es da noch keine abschließende Lösung, aber wir als trauerraum haben beispielsweise CO2-freie Holz-Särge und Bio-Urnen im Angebot und versuchen nachhaltige Aspekte in die Begleitung einfließen zu lassen.“

Die Arbeit der Bestatters ist durchaus vielseitig und nicht immer gleich. Nicht nur in der Kleidung unterscheiden sich die Bestatter, sondern auch in ihrer Philosophie und ihrer Ausrichtung. Heiner Schomburg hat einen nachhaltigen Ansatz gefunden und steht für eine besondere individuelle Trauerbegleitung. Auch ist es für Unternehmer:innen sinnvoll, ihr Geschäftsmodell regelmäßig auf die Probe zu stellen und den Blick auf zukunftsweisende Themenbereiche zu werfen. So ergeben sich gegebenenfalls neue Ideen, welche das Geschäft weiter vorantreiben.

An einer Gründung interessiert? Schreibt uns gern eine Mail an info@starthaus-bremen.de oder ruft uns unter +49 (0)421 9600 372 an, wenn ihr Fragen zu eurer Gründung(sidee) habt. Wir haben die Antworten.

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