EINA Circle: Mit Wissen und Netzwerk zu mehr Selbstfürsorge für Frauen
ErfolgsgeschichtenGründerin Julija Storz vernetzt Frauen und stärkt Wissen zu weiblicher Gesundheit
Julija Storz hat mit EINA Circle eine Plattform geschaffen, die Frauen untereinander vernetzt und Wissen zu weiblicher Gesundheit und Selbstfürsorge vermittelt. In Bremen fand sie mit dem Starthaus Bremen und Bremerhaven die nötige Unterstützung und ein lebendiges Netzwerk.
In welcher Zyklusphase bin ich besonders leistungsfähig? Wie kann ich meine sportlichen Aktivitäten an die Phasen meines Zyklus anpassen? Und wo finde ich eine Community, die mich auf meinem Weg zu mehr Selbstfürsorge begleitet? Mit EINA Circle bietet Julija Storz Frauen Antworten auf diese Fragen – und vieles mehr. Als Gründerin und Mutter weiß sie, wie entscheidend verlässliche Informationen und ein unterstützendes Netzwerk sind.
Ihr Ziel: Frauen zu ermutigen, ihre Gesundheit selbstbestimmt in die Hand zu nehmen und sich gegenseitig zu stärken. „EINA Circle ist für mich mehr als nur eine Plattform – es ist eine Herzensangelegenheit“, betont die Gründerin.
Von der Konzernkarriere zur eigenen Gründung
Storz blickt auf eine erfolgreiche Karriere in der Digitalbranche zurück. Als Managerin im Bereich Digitalisierung und Transformation gestaltete sie digitale Innovationen mit und lernte die Herausforderungen einer leitenden Position in einem großen Unternehmen kennen. Doch es war ihre eigene Schwangerschaft, die sie ins Gründerinnentum führte. „Ich war plötzlich mit so vielen Fragen zur Ernährung und Gesundheit konfrontiert“, erzählt sie. „Da habe ich gemerkt, wie entscheidend verlässliche Informationen sind – und dass viele Frauen genau diese Unterstützung suchen.“
Diese Erkenntnis ließ die heute 39-Jährige nicht mehr los. Sie entschied sich, ihre Leidenschaft für das Thema weibliche Gesundheit in eine eigene Gründung zu stecken. „Es hat mich einfach nicht mehr losgelassen. Ich habe Feuer gefangen für das Thema, ich wusste, dies ist mein Weg“, erinnert sie sich.
Die ursprüngliche Idee von Storz war, eine KI-basierte App für Schwangere zu entwickeln. Der Ansatz: Schwangeren über einen Chatbot gezielt Informationen zu Ernährung, Bewegung und Gesundheit bereitzustellen, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. „Ich wollte einen digitalen Coach schaffen, den man jederzeit fragen kann, ob eine Mahlzeit gesund ist oder welche Nährstoffe in der Schwangerschaft besonders wichtig sind“, erklärt sie.
Eine Idee reift: Unterstützung im Open Innovation Cycle des Starthauses
Zeitgleich zog die Gründerin mit ihrer Familie nach Bremen – auch aus familiären Gründen. „Hamburg war einfach zu stressig. Wir wollten ein unterstützendes Umfeld, und Bremen bot uns genau das“, erinnert sie sich. Über eine Netzwerkveranstaltung des Starthauses fand sie schnell Anschluss und wurde Teil des Open Innovation Cycle – dort fand sie nicht nur das nötige Gründungs-Know-how, sondern vernetzte sich auch mit ihren ersten Business-Partner:innen, einer Ärztin und einem App-Entwickler, die an einer ähnlichen Idee bereits arbeiteten. „Das Programm war für mich ein Glücksgriff. Es hat mir geholfen, meine Vision zu strukturieren und konkrete Schritte umzusetzen. Die Bremer Startup-Szene ist unglaublich offen und herzlich“, so Storz. „Man wird direkt aufgenommen, egal, ob man schon lange hier lebt oder gerade erst zugezogen ist.“ Diese Herzlichkeit half ihr nicht nur beruflich, sondern auch privat, sich in Bremen schnell zuhause zu fühlen.
Im Zuge des Programms baute das Team ein erstes Netzwerk mit Ernährungsexpertinnen und Professorinnen auf und startete die Entwicklung des Prototyps. „Wir haben uns intensiv mit Schwangeren und deren Bedürfnissen auseinandergesetzt und erste wissenschaftlich fundierte Inhalte erstellt“, so Storz. Gemeinsam bewarben sie sich darüber hinaus erfolgreich für das EXIST-Gründungsstipendium.
Doch die Teamdynamik änderte sich: „Meine Mitgründenden haben während der intensiven Arbeit gemerkt, dass das Leben in einem Startup nicht zu ihnen passt.“ Nach ihrem Rückzug konnte Storz die Idee nicht weiterverfolgen, da organisatorische Hürden den Fortschritt blockierten.
EINA Circle: keine Alleinkämpferin
Storz entschied sich, einen neuen Weg einzuschlagen, um das Thema weibliche Gesundheit weiter voranzutreiben – und entwickelte EINA Circle. Der Name „EINA Circle“ hat für Julija Storz eine besondere Bedeutung. „EINA leitet sich vom isländischen Wort für ‚Alleinkämpferin‘ ab, und Circle steht für das Netzwerk, das Frauen und Expertinnen miteinander verbindet. Der Name vereint das Ziel, Frauen aus ihrer Isolation zu holen und ihnen Zugang zu Wissen und Unterstützung zu geben“, erklärt die Gründerin.
Die Vision von EINA Circle ist klar: Frauen Zugang zu zyklusorientierten Informationen rund um Ernährung, Bewegung und Selbstfürsorge zu geben und damit das Bewusstsein für ihre eigenen Bedürfnisse zu stärken. „Wir unterschätzen oft, wie viel Einfluss unsere Zyklusphasen auf unsere Energie und unser Wohlbefinden haben“, sagt Storz. Die Basis von EINA Circle bildet ein starkes Team von Expertinnen. Diese stammen aus verschiedenen Bereichen wie Ernährung, Psychologie und Bewegung. Auch eine Ökotrophologin mit Hebammenausbildung gehört zum Expertinnenkreis von EINA Circle „Ich arbeite bewusst nur mit ausgebildeten Fachkräften zusammen, wie Physiotherapeutinnen und Diätologinnen. Unser Ziel ist es, wissenschaftlich fundierte und praxistaugliche Lösungen anzubieten“, betont Storz.
Das erste Produkt, ein Kartenset zur Unterstützung des Zyklusbewusstseins, verknüpft wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischen Tipps für den Alltag. „Viele Frauen kennen die Zusammenhänge zwischen Zyklusphasen und Wohlbefinden nur unzureichend. Unser Kartenset bietet für jeden Tag Inspiration und hilfreiche Impulse, um die eigene Energie besser zu nutzen“, so Storz weiter. Und auch für den Partner oder die Partnerin gibt es spezielle Partner:innenkarten mit hilfreichen Informationen.
Vom Kartenset zu Onlinekursen und digitalen Retreats
EINA Circle stellt mittlerweile eine Vielzahl an interaktiven Angeboten zur Verfügung: Neben dem Kartenset gibt es inzwischen Onlinekurse – zum Beispiel für ein verbessertes Körpergefühl für Frauen ab 30 Jahren unter der Leitung einer Diätetik-Expertin.
Ein besonderes Highlight sind die geplanten digitalen Retreats für Gründerinnen, Unternehmerinnen und Selbständige, die sich mit Themen wie Zyklusbewusstsein und Stressmanagement befassen. Das erste dieser Art findet am 8. Dezember 2024 statt. „Unsere Tools basieren auf dem Wissen unserer erfahrenen Expertinnen aus den Bereichen Ernährung, Psychologie und Sport. So unterstützen wir Frauen darin, ihre körperlichen und geistigen Ressourcen optimal einzusetzen“, erläutert die Gründerin.
Für die nächsten Monate plant Storz, EINA Circle weiter auszubauen. „Unser Ziel ist es, Frauen in allen Lebensphasen zu begleiten – ob in der Schwangerschaft, bei beruflichen Herausforderungen oder in der Menopause“, sagt sie. Auch spezielle Angebote für junge Mädchen kann sie sich vorstellen. Neben den digitalen Angeboten sind auch Offline-Events geplant, bei denen Frauen zusammenkommen, sich austauschen und von Expertinnen lernen können.
Gemeinsam wachsen: Partnerschaften mit Mehrwert
Und Storz hat noch weitere Pläne: Kooperationen mit Unternehmen einzugehen, die ihre Werte teilen – unter anderem ist sie bereits in Gesprächen mit Entwickler:innen einer Rückbildungs-App nach der Schwangerschaft und Anbieter:innen von zyklusgerechter Bekleidung. Ziel ist es, gemeinsam ein umfassendes Netzwerk rund um Frauengesundheit und Self-Care aufzubauen. „Kooperationen mit Unternehmen, die für Frauenförderung und Nachhaltigkeit stehen, stärken unsere Community und ermöglichen noch mehr Frauen den Zugang zu wichtigen Themen und Tools“, ist die Gründerin überzeugt.
Der Open Innovation Cycle ist ein Programm für digitale und skalierbare Ideen. Der dreimonatige Cycle unterstützt euch dabei aus euren Ideen oder bereits bestehenden Geschäftsmodellen validierte und marktfähige Wertangebote und Geschäftsmodelle zu schaffen – hierbei spielt es keine Rolle ob ihr mit einer Idee startet oder euch bereits in der Pre-Seed Phase befindet. Dabei werden euch Coaches begleiten, die selber schon gegründet haben.
Nächstes Kick-Off Event ist am 18.12.2024!
Wollt ihr ein Unternehmen gründen, euer Business sicher starten oder weiter wachsen? Dann schreibt uns gern eine Mail an info@starthaus-bremen.de oder ruft uns unter +49 (0)421 9600 372 an, wenn ihr Fragen zu eurer Gründung(sidee) habt. Wir haben die Antworten.
Erfolgsgeschichten
Das Bremer Startup Valispace, gegründet von Marco Witzmann, Louise Lindblad und Simon Vanden Bussche, wurde vom amerikanisch-australischen Softwareunternehmen Altium übernommen. Die Kollaborationsplattform für Ingenieur:innen hat durch den erfolgreichen Exit das Potenzial, weltweit zu wachsen.
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