15.10.2021 - Jann Raveling

Drehgenehmigung statt Drehmomentschlüssel

Erfolgsgeschichten

Wie Florian Lüers vom Mechanikermeister zum Videokünstler wurde

Florian Lüers
Vom Hobby zum Beruf: Florian Lüers hat den Schritt gewagt und nicht bereut © Florian Lüers

Früher schraubte er an Flugzeugen, heute an Videos: Der Bremer Florian Lüers hat seine Karriere auf den Kopf gestellt. Er produziert Imagefilme für Unternehmen oder Werbeclips für große Marken. Und möchte noch höher hinaus.

Dabei fing es im wahrsten Sinne des Wortes klein an: Als Elfjähriger drehte Lüers schon kurze Filme, wie er mit Snow- oder Skateboard den Hang hinunterbretterte, und stellte sie auf Youtube. Zwar waren sie dort nie sonderlich erfolgreich, aber machten zumindest Spaß.

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Vom Handwerk ins Kreativmetier gewechselt

Ein Hobby, das sich zunächst im Sande verlief: Lüers absolvierte nach der Schule eine Ausbildung zum Fluggerätemechaniker, setzte dann noch den Meistertitel obendrauf. Seine Liebe zum Film entdeckte er 2017 wieder – mit 22 Jahren – als er sich für einen Miami-Urlaub eine Kamera zulegte. Aus seinen Erlebnissen schnitt er einen Film, der bei Instagram auf viel positive Resonanz stieß.

Das entfachte einen Funken. „Die kreative Welt holte mich total ab“, erinnert er sich. Mit Tutorials aus dem Internet bringt er sich nach und nach Tipps und Kniffe des Filmbusiness bei. Parallel dazu begleitet er einen Freund, einen DJ, der in Clubs auflegt. Seine Partyzusammenschnitte begeistern die Clubbetreibenden.

Steile Lernkurve beim ersten Auftrag

Und ihm letztendlich auch seinen ersten richtigen Auftrag bescheren: Die Begleitung einer Tanzveranstaltung in einem Theater. „Das ging zunächst in die Hose. Im Vorfeld habe ich zu wenig mit dem Kunden kommuniziert, nicht geklärt, was dieser eigentlich wollte. So entsprach der erste Videoschnitt leider so gar nicht seinen Vorstellungen“, erinnert sich der Videograf. Eine Geschichte, über die er heute lachen kann. Längst ist er auch in Sachen Kommunikation zum Profi geworden und kann genau das umsetzen, was seine Kundinnen und Kunden wünschen.

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In die Selbstständigkeit vorangetastet

Seinen Mechanikerberuf hat er dafür mittlerweile aufgegeben. Lange Zeit versuchte er, zweigleisig zu fahren. Zunächst rein nebenberuflich zu einer 35-Stunden-Woche, zuletzt als Teilzeitselbstständiger mit einem 21-Stunden-Job. „Ich bin dankbar, dass mir mein Arbeitgeber so viel Flexibilität ermöglicht hat. So konnte ich mir mein Business in den vergangenen Jahren langsam aufbauen“, sagt Lüers.

Ein Spagat, der letztendlich doch zu stressig wurde. Beruf, Selbstständigkeit und Familie ließen sich nicht länger vereinen, es wurde klar: Bei einem von dreien muss er die Reißleine ziehen. Die Wahl fiel auf den Beruf. Eine gute Entscheidung, findet er heute: „Eine Tür schließt sich, eine öffnet sich – man muss sich trauen, neue Wege zu gehen. Die Konzentration auf meine Selbstständigkeit hat sich gelohnt. Schon jetzt habe ich so viele Anfragen, dass ich kaum hinterherkomme.“

Starthaus Bremen greift unter die Arme bei Selbstständigkeit

Auch ein Autodidakt ist dabei auf Hilfe angewiesen – die er sich im Starthaus Bremen & Bremerhaven holte. Mit seiner persönlichen Starthelferin diskutierte er den Übergang vom Berufs- ins Selbstständigenleben und legte den Schlachtplan fest: Bis Anfang 2022 schreibt er einen Businessplan und will den Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit beantragen. „Einiges Vorwissen habe ich schon aus der Meisterschule mitgebracht, aber eine Mentorin oder ein Mentor aus dem Starthaus ist gerade in der Frühphase Gold wert.“

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Reise zu sich selbst

Für seine Jobs ist Lüers mittlerweile deutschlandweit unterwegs, dreht etwa Werbefilme für Modemarken in Berlin. Viele seiner Arbeiten sind für Social-Media-Kanäle gedacht, wie Instagram, TikTok oder Facebook. Die Hansestadt Bremen bleibt dabei seine Basis. „Es ist ein tolles Gefühl, dass ich meinen Tag so gestalten kann, wie ich möchte. Ich kann einfach mein Ding machen, ich fühle mich, als wäre ich gerade wieder 18 geworden!“

Neben Auftragsarbeiten versucht er immer auch Leidenschaftsprojekte einzuschieben. Wie etwa Videos seiner Reisen. Schweizer Alpen, Marokko, Thailand – in dem Bremer steckt eben auch ein Abenteurer, der neue Welten entdecken will. Und die geht er ähnlich wie seine Selbstständigkeit an: „Einfach loslegen, sonst macht man es nie. Es gibt viel so Unterstützung da draußen, Menschen mit Ahnung, die einem helfen.“

Und mit ihnen kann er vielleicht eines Tages seinen großen Traum realisieren: Einmal eine Dokumentation drehen zu dürfen, die auf einem Streamingdienst wie Netflix läuft.

An einer Gründung interessiert? Schreibt uns gern eine Mail an info@starthaus-bremen.de oder ruft uns unter +49 (0)421 9600 372 an, wenn ihr Fragen zu eurer Gründung(sidee) habt. Wir haben die Antworten.

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