Fermentierte Lebensmittel aus Bremen: Mit dieser Idee macht sich der Bremer Victor Thomas selbstständig – und hat dazu eine Crowdfunding-Kampagne gestartet.
Was den Deutschen das Sauerkraut, ist den Koreanern das Kimchi: Lebensmittel zu vergären – zu fermentieren – gehört zu den ältesten Konservierungstechniken der Menschheit. Im asiatischen Raum sind sie als gesunde Kochzutaten allgegenwärtig und Teil vieler Mahlzeiten.
Ein paar Varianten möchte Victor Thomas mit „Umami Ferment“ jetzt nach Bremen bringen: lokal produziert, verpackt und versendet. Wie er die Bremerinnen und Bremer auf den Geschmack bringen möchte, hat er uns verraten.
Victor Thomas: Tempeh ist eine hochwertige Eiweißquelle aus Sojabohnen. In Asien wird es vor allem gebraten oder frittiert und mit würzigen Soßen gegessen. Am liebsten brate ich zerbröseltes Tempeh mit Salz und Pfeffer an. So kann man es super als Alternative zu Hackfleisch in Bolognese oder Teigtaschen einsetzen.
Miso ist eine schmackhafte und salzige Würzpaste. Bekannt ist vor allem Miso-Suppe. Doch auch mit Butter oder Margarine vermengt, schmeckt Miso toll als Brotaufstrich. Die Verwendungsmöglichkeiten sind jedoch noch viel breiter. Unpasteurisiertes Miso ist reich an Enzymen, die Stärke und Eiweiß in Zucker und Aminosäuren zersetzen. Daher kann Miso auch als Marinade eingesetzt werden, um Fleisch, Fisch oder Gemüse zart und schmackhaft zu machen. Ich habe schon öfter Tofu in Miso fermentiert - der Tofu wird dadurch wie Käse! Miso kann aber auch süß in einem Karamell eingesetzt werden... Die Liste an möglichen Variationen ist also sehr lang.
Kimchi ist so etwas wie koreanisches Sauerkraut. Um die maximalen gesundheitlichen Vorteile mitzunehmen, sollte Kimchi nicht erwärmt werden. Man kann es als Beilage oder im Salat essen. In Korea sind aber noch viel mehr Varianten bekannt und beliebt, zum Beispiel in leckeren Suppen, Pfannkuchen oder gebraten mit Reis. Am liebsten verwende ich Kimchi als Zutat in einem Cheese-Burger!
Victor Thomas: Es kommt tatsächlich noch viel Aufklärungsarbeit auf mich zu. Ich möchte an Veranstaltungen teilnehmen und gerne auch selber welche organisieren, damit interessierte Menschen meine Produkte probieren und Fragen stellen können. Im Dezember bin ich zum Beispiel auf dem Weihnachtsmarkt „Lichter der Neustadt" zu finden. Für die Zukunft sind Workshops geplant, um die Eigenschaften und Vorteile von fermentierten Lebensmitteln aufzuzeigen und zu erklären, wie sie erzeugt werden. Mein Newsletter enthält ebenfalls regelmäßig Tipps, interessante Erklärungen und Rezeptideen.
Victor Thomas: Ich stelle die Produkte in Bremen per Hand aus pflanzlichen Bio-Rohstoffen her und fülle sie in Gläser ab. Die Produkte sind zum Großteil noch „lebendig", da sie nicht pasteurisiert sind. Unpasteurisierte und fermentierte Lebensmittel wirken sich positiv auf die Darmgesundheit aus.
Nach dem (hoffentlich) erfolgreichen Crowdfunding werden die Produkte per Fahrrad ausgeliefert und im Bremer Einzelhandel (Unverpackt-Läden, Bioläden, Feinkostläden ...) den Endverbraucherinnen und -verbrauchern angeboten. Außerdem möchte ich gerne mit der Gastronomie zusammenarbeiten. Am Hulsberg 111 ist die Produktion niedergelassen, wo man mich einmal in der Woche für einen Werksverkauf antreffen wird. Versand und Abonnements sind zwei Themen, die ich ebenfalls in Zukunft aufbauen möchte.
Bei der Crowdfunding-Kampagne können Menschen mein Vorhaben aktuell etwa unterstützen, indem sie vor der Eröffnung meine Produkte bestellen.
Victor Thomas:
Victor Thomas: Ich wünsche mir, dass Umami Ferment in drei Jahren ein fester Bestandteil unter den lokalen Manufakturen sein wird. Mein Ziel ist es, monatlich mindestens 250 kg Lebensmittel zu verarbeiten und eine Veranstaltung zu organisieren.
Danke für das Gespräch und viel Erfolg bei deiner Kampagne!
An einer Gründung interessiert? Schreibt uns gern eine Mail an info@starthaus-bremen.de oder ruft uns unter +49 (0)421 9600 372 an, wenn ihr Fragen zu eurer Gründung(sidee) habt. Wir haben die Antworten.
Der Fleischkonsum in der Weltbevölkerung wächst jedes Jahr. Das Fleisch stammt zu großen Teilen aus der industriellen Massentierhaltung. Dem gegenüber nimmt allerdings die Nachfrage nach Fleischalternativen seit 2008 stetig zu. Das Bremer Startup EntoSus beschäftigt sich mit einem speziellen Ersatzprodukt: Grillen. In einem Interview erklärt Gründer Florian Berendt die Idee, den Hintergrund und zeigt, dass auch Insekten sehr schmackhaft sein können.
Der neue Grillensnack"Wir können Bremen zur ersten Bienen-Hauptstadt machen!“ – mit dieser Idee trat Dieter Schimanski beim ersten Wettbewerb „Ideen für Bremen“ 2016 an und gehörte zu den sieben Gewinnern.
Zum Gewinner Bee-RentDie einzelnen Fasern der Flecht- und Webprodukte von Senzaan unterstützen und verstärken sich gegenseitig, genauso wie Juie und Mo mit ihrem Geschäftsmodell die Lebensqualität der thailändischen Landbevölkerung verbessern. Sie haben uns erzählt, wie sie das schaffen, wie sie darauf gekommen sind und was sie sich für die Zukunft wünschen.
Zum Interview