Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit unterstützen
Starthaus WomenFür Bremerinnen und Bremerhavenerinnen wird es jetzt einfacher, den Traum des eigenen Startups zu verwirklichen. Starthaus Women – she starts bietet von Beratung über Veranstaltungen bis hin zu Kontakten im Netzwerk ein vielfältiges Angebot. Wir haben mit den beiden Verantwortlichen aus dem Starthaus gesprochen.
Imke Lorenzen und Monique Veeser sind neu im Starthaus, aber schon tief im Thema. Sie sind zuständig für das neue Förderprogramm she starts. Was genau das beinhaltet und inwiefern Frauen anders gründen, erfahrt ihr im Interview.
Starthaus: Imke, du bis jetzt seit Mitte Oktober im Starthaus mit der Planung von she starts beschäftigt. Was ist das Ziel dieses Programms und an wen richtet es sich?
Imke Lorenzen: Mit she starts wollen wir im Starthaus gezielt Frauen ermutigen, sich mit einem Startup, also mit innovativen, skalierbaren und in der Regel digitalen Geschäftsmodellen, selbstständig zu machen. Hierfür haben wir eine Reihe von Veranstaltungen auf die Beine gestellt, um sowohl fachlich als auch persönlich bei der Weiterentwicklung zu unterstützen. Natürlich bieten wir auch die individuelle Gründungsberatung im Starthaus an.
Wir wollen mit she starts alle Frauen ansprechen, die sich mit ihren innovativen Ideen und Konzepten in einem qualifizierten Programm in gegenseitigem Austausch weiterentwickeln möchten. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie sich alleine oder im Team selbstständig machen, oder in welcher Branche. Auch ist es nicht relevant, in welcher Gründungsphase die Frauen sich befinden. Die Veranstaltungen und Beratungen sind also sowohl für Frauen, die eine Gründungsidee haben, als auch für diejenigen, die schon ihren fertigen Businessplan in der Tasche haben. Zusätzlich zu fachlicher Beratung werden auch persönliche Entwicklungsziele unterstützt.
Monique, du bist ganz frisch seit Anfang Januar im Starthaus dabei. Was erwartest du von she starts?
Monique Veeser: Ich freue mich Teil des Teams zu sein und Frauen zu ermutigen, ihre Ziele zu verfolgen, Ideen zu verwirklichen und als Unternehmerinnen tätig zu werden. Ich habe in den letzten Jahren als Innovationsmanagerin gearbeitet und gerade in diesem Bereich werde ich die Gründerinnen unterstützen. Wichtige Themen sind hierbei unter anderem methodisches Wissen, wie zum Beispiel Ideengenerierung (Ideation) und der Female Innovation Cycle. Ich freue mich aber auch auf die klassische individuelle Gründungsberatung. Die einzelnen Fälle mit unterschiedlichen Ansätzen und Zielen sind jedes Mal spannend und faszinierend.
Laut dem KfW-Gründungsmonitor gründen Frauen anders. Was genau interessieren Frauen in der Vorgründungsphase und welche Besonderheiten seht ihr?
Imke: Die Erfahrung und auch die Rückmeldungen aus dem Netzwerk zeigen, dass für Frauen, die sich selbstständig machen, vielfältige Themen wichtig sind und nicht nur „Wo melde ich mich an?“ oder „Wie schreibe ich den Businessplan?“. Frauen gründen zum Beispiel eher soziale und ökologische Unternehmen, eher kleine Unternehmen, verfolgen Gründungsansätze aus dem medizinischen Bereich, der Gesundheit oder auch der Bildung und ihnen sind neben der fachlichen Expertise besonders ein tragfähiges Netzwerk und der Austausch untereinander wichtig. Wir haben uns angeschaut, was Frauen interessiert und welchen Input sie benötigen, und aus diesen Schwerpunkten unsere Veranstaltungsreihe geformt.
Monique: Genau, es gibt zum Beispiel Workshops zu den Themen Verhandlungscoaching, Empowerment oder verantwortliches Leadership. Natürlich geben wir trotzdem in den anderen Veranstaltungen Input zu Rechtaspekten oder auch methodischem Wissen.
Welche Eigenschaften oder Charakterzüge sollten Gründerinnen auf jeden Fall mitbringen?
Monique: Die Gründerinnen sollten auf jeden Fall Feuer und Flamme für ihre Idee sein. Sie sollten innovativ denken und Spaß daran haben, bei ihren Themen immer auf dem Laufenden zu bleiben.
Imke: Und Durchhaltevermögen haben. Der Gründungsprozess und auch die ersten Monate können sehr langwierig und anstrengend sein. Dabei immer positiv zu bleiben und das Ziel vor Augen zu haben, hilft enorm. Sie sollten außerdem nicht davor zurückschrecken, Fragen zu stellen, Feedback einzuholen und sich mit anderen zu vernetzen. Sich schon im Gründungsprozess ein Netzwerk aufzubauen, kann enorm weiterhelfen und sehr bereichernd sein.
Warum wird ein Programm speziell für frauenfokussierte Startups angeboten?
Monique: Viele Frauen neigen zu Bescheidenheit. Gerade bei Startups ist es aber wichtig, Mut zu haben. Dafür brauchen wir mehr weibliche Startup-Vorbilder, die andere ermutigen. Und dass auch aus Branchen, die eben nicht „frauentypisch“ sind. Hier wollen wir schon im Bildungsbereich ansetzen, junge Frauen stärken und ihnen helfen, mit den relevanten Netzwerken an Universitäten und Hochschulen zu arbeiten.
Imke: In der weiblichen Startup-Szene fehlt es oft auch an der Vernetzung in die Wirtschaft, es ist daher schwieriger an Investoren zu kommen. Mit she starts wollen wir ein Netzwerk mit Gleichgesinnten aufbauen, bei dem sich die Frauen auch über fachliche Themen hinaus austauschen können: Sie haben oft eine ähnliche Lebenssituation, stärken und unterstützen sich gegenseitig, können sich kritisch mit Themen auseinandersetzen. Das funktioniert besser in reinen Frauennetzwerken.
Vielen Dank für euer Interview.
Mehr Infos zur Starthaus Women – she starts gibt es hier. Alle Veranstaltungen der Reihe findet ihr hier.
An einer Gründung interessiert? Schreibt uns gern eine Mail an info@starthaus-bremen.de oder ruft uns unter +49 (0)421 9600 372 an, wenn ihr Fragen zu eurer Gründung(sidee) habt. Wir haben die Antworten.
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